Ennskai und Stadtplatz

Für den historischen Stadtkern mit Stadtplatz, Brucknerplatz, Grünmarkt, Enge Gasse und dem Ennskai sind Sensibilität, Mut und Klarheit, um den Herausforderung der kommenden Jahre gerecht zu werden, nötig. Die momentane Gestaltung wird von vielen nur als Zwischenetappe erlebt, es braucht daher weitere Schritte.

Als erste wichtige Maßnahme steht der Ausbau des öffentlichen Verkehrs und gleichzeitig die Umwidmung der Verkehrsflächen in Begegnungszonen für alle zu Fuß Gehenden und Rad Fahrenden - und, wo unbedingt erforderlich, - für den motorisierten Verkehr (Anrainer, Zulieferdienste, Taxi).


Die steigende Hitze erfordert kühlende Zonen in der Stadt. Doch warum stellt die Gesundheit und das Wohl der Menschen nicht alle Gegenargumente in den Schatten? Wollen wir langfristig überleben, kommen wir nicht umhin, Parkplätze für Grünraum und lebende Bäume (statt Wanderbäumen) aufzulösen.

Kurz gesagt: Der Stadtkern als Ort der Begegnung erfordert eine rasche und klare Kursänderung in der Stadtplanung. Oberste Priorität sind wir Menschen und nicht der Individualverkehr. 
 

Aktuell ist die Umgestaltung des Ennskais in aller Munde. Ein erster Schritt könnte aus unserer Sicht die Verlängerung des Rad-und Gehweges entlang des Unteren Schiffweges aus Richtung Garsten von der Schönauer Brücke bis Zwischenbrücken sein. Dazu braucht es die konsequente Entsiegelung der Parkplätze entlang des Ennsufers, zumal die Hanggarage neu geschaffene PKW-Parkflächen bietet.

Die Ufer beidseits der Enns mit ihrem gemischten Bestand an Weiden, Erlen, Akazien und Eschen sollten so sparsam und schonend als möglich gepflegt werden. Es braucht dazu entlang der Uferwege, wie im gesamten Stadtgebiet vorausschauendes Risiko-Manangement. Dürre Äste, wo sie eine Bedrohung sind, sollten entfernt werden, anstatt - wie bisherige Praxis - den Baum als Ganzes zu opfern.  


Zwischen den bewachsenen Uferbereichen könnten die bestehenden Pflasterstein-Treppen als Möglichkeiten zum Verweilen einladen. Sie müssten dazu nur gereinigt, von Gestrüpp befreit, regelmäßig gemäht und gepflegt werden - eigentlich eine recht naheliegende, einfache Option.

Für Steyr könnte so eine erfrischende, im Sommer angenehm kühlende Uferzone entlang der Enns entstehen. Insgesamt wäre ein durch lebendiges Grün beschatteter und verkehrsberuhigter Stadtkern ein erholsamer Anziehungspunkt für alle hier Wohnenden und zukunftsweisend für sanften Tourismus in der gesamten Region. 

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